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Service Level Agreement (SLA)

Vertragliche Vereinbarung zu Art, Qualität und Umfang der Dienstleistungen

Was versteht man unter einem Service Level Agreement?

Ein Service Level Agreement (SLA) ist eine vertragliche Vereinbarung zwischen einem Dienstleister und einem Kunden, die die Art, Qualität und den Umfang der zu erbringenden Dienstleistungen definiert. SLAs regeln messbare Leistungsindikatoren (KPIs) und legen fest, welche Konsequenzen bei Nichteinhaltung eintreten. Essenziell sind sie vor allem in der IT, im Cloud-Computing, bei Managed Services und in anderen serviceorientierten Branchen, da sie die Qualität und Zuverlässigkeit von IT-Diensten konkret messbar machen und gleichzeitig eine Grundlage für Vertrauen, Transparenz und Verbindlichkeit schaffen. SLAs gehen somit über einfache Versprechen hinaus und konkretisieren Erwartungen anhand quantifizierbarer Metriken wie Verfügbarkeit, Reaktionszeit oder Wiederherstellungsdauer. 

Welchen Nutzen haben Unternehmen von SLAs?

SLAs sorgen für Transparenz, Planungssicherheit und eine klare Erwartungshaltung zwischen Auftraggebern und Dienstleistern. Konkret bedeutet das für Unternehmen Verbesserungen in den Bereichen:

  • Qualitätssicherung: Messbare Standards garantieren hohe Servicequalität.
  • Kosteneffizienz: Optimierte Serviceprozesse vermeiden unnötige Kosten.
  • Risikominimierung: Klare Regelungen verringern Streitigkeiten.
  • Kundenzufriedenheit: Verbindliche Leistungen steigern die Zufriedenheit und Kundenbindung.

Zudem helfen SLAs bei der Priorisierung von Aufgaben, etwa durch abgestufte Eskalationsstufen bei Problemen und fördern eine engere Abstimmung zwischen Business und IT.

Was gehört in ein Service Level Agreement?

Ein SLA umfasst verschiedene Kernkomponenten:

  • Serviceumfang: Definition der Dienstleistung und Leistungsparameter.
  • Verfügbarkeiten und Reaktionszeiten: Festlegung von Betriebszeiten, Supportzeiten und Reaktionsfristen.
  • KPIs und Metriken: Messbare Kriterien wie Verfügbarkeit, Antwortzeiten, Fehlerraten.
  • Eskalationsmanagement: Verfahren bei SLA-Verletzungen.
  • Vertragsstrafen und Sanktionen: Konsequenzen bei Nichterfüllung.

Ein wichtiger Bestandteil sind hierbei sogenannte „Service Credits“, also finanzielle Kompensationen für SLA-Verletzungen, sowie Mechanismen zur regelmäßigen Überprüfung und Anpassung des SLAs an sich verändernde Geschäftsbedürfnisse.

Welche Arten von SLA gibt es?

Es gibt drei grundlegende Formen von Service Level Agreements, die sich in ihrem Anwendungsbereich und in der Art der Leistungsvereinbarung unterscheiden:

  • Customer-based SLA: Spezifisch auf einen einzelnen Kunden zugeschnitten. Alle Services, die dieser Kunde nutzt, werden individuell geregelt. Ideal bei maßgeschneiderten IT-Dienstleistungen oder Outsourcing-Verträgen.
  • Service-based SLA: Bezieht sich auf einen bestimmten Service, der für alle Kunden gleichermaßen gilt. Typisch für standardisierte Angebote wie Cloud- oder Kommunikationsdienste mit festen Verfügbarkeitswerten.
  • Multi-level SLA: Verbindet mehrere Ebenen von Vereinbarungen, z. B. allgemeine Unternehmensregeln, bereichsspezifische Anforderungen und servicespezifische Details. Besonders geeignet für größere Organisationen mit unterschiedlichen Nutzergruppen.

Was gilt es rund um ein SLA zu beachten?

Die größte Herausforderung bei der Einführung von SLAs besteht in der präzisen Formulierung realistischer und gleichzeitig ambitionierter Ziele. Häufig kollidieren die technischen Möglichkeiten des Dienstanbieters mit den Erwartungen des Kunden. Ein häufiger Stolperstein bei SLAs ist daher oftmals auch eine unklare oder schwer messbare Definition von KPIs, was möglicherweise zu Konflikten führen kann.

Zu starre Vereinbarungen erschweren zudem die Anpassung an neue Anforderungen und mindern die Flexibilität. Fehlt es hingegen an transparenter Kommunikation, entstehen leicht Missverständnisse zwischen Kunde und Dienstleister. Schließlich kann ein zu detailliertes SLA unverhältnismäßig hohe administrative Kosten verursachen, was die Wirtschaftlichkeit infrage stellt. Ein ausgewogenes Maß an Klarheit, Flexibilität und Effizienz ist daher entscheidend.

Was bedeuten SLAs für die Unternehmens-IT?

Aus IT-Sicht gilt es vor allem die folgenden Themen zu berücksichtigen:

  • Automatisierung: Das Monitoring und Reporting müssen effizient digitalisiert werden.
  • Datenanalyse und Reporting: Die Echtzeitüberwachung der SLA-KPIs erfordert leistungsfähige Analysetools.
  • Cloud- und Multi-Vendor-Umgebungen: Unterschiedliche Serviceanbieter erschweren das SLA-Management.
  • Cybersecurity und Compliance: Die Sicherheitsspezifikationen sind SLA-konform zu dokumentieren.

Wo werden SLAs hauptsächlich genutzt?

Grundsätzlich profitieren alle Unternehmen, die auf IT-gestützte Prozesse angewiesen sind, von klar definierten Servicevereinbarungen. Besonders relevant sind SLAs für größere Organisationen mit komplexen IT-Infrastrukturen, für international tätige Konzerne mit standortübergreifenden Services sowie für Unternehmen mit hohen Compliance- oder Verfügbarkeitsanforderungen – etwa im Finanz-, Gesundheits- oder Logistiksektor. Auch Mittelständler, die IT-Dienstleistungen auslagern oder Cloud-Dienste intensiv nutzen, sollten auf SLAs setzen, um ihre Abhängigkeiten vertraglich abzusichern. Hierbei sind SLAs vor allem in den folgenden Bereichen relevant: 

  • IT und Cloud-Services: Regelung von Betriebszeiten, Backup-Strategien und Sicherheit. 
  • Outsourcing und Managed Services: Klare Abgrenzung von Verantwortlichkeiten. 
  • Kundenservice und Support: Definition von Antwortzeiten und Problemlösungsstrategien. 
  • Logistik und Lieferketten: Sicherstellung von Lieferzeiten und Servicequalität. 

Wer ist in Unternehmen mit SLAs befasst?

SLAs spielen in unterschiedlichen Unternehmensbereichen eine wichtige Rolle. Hierzu gehören:

  • IT- und Service-Manager: Verantwortlich für das Monitoring und die Einhaltung der SLAs.
  • Einkaufs- und Vertragsabteilungen: Definieren und verhandeln SLA-Bedingungen.
  • Geschäftsleitung: Nutzt SLAs zur strategischen Steuerung von Dienstleistern.
  • Kundenservice- und Support-Teams: Arbeiten nach SLA-Vorgaben zur Verbesserung der Servicequalität.

Worauf kommt es bei der Einführung von SLAs an?

Die Einführung eines Service Level Agreements beginnt mit der sorgfältigen Analyse der Anforderungen. Dabei werden die relevanten IT-Services identifiziert und die dazugehörigen KPIs definiert, die für die Bewertung der Servicequalität maßgeblich sind. Anschließend folgt die Erstellung des eigentlichen SLA-Dokuments, das die Leistungskriterien, Messmethoden sowie Eskalationsprozesse verbindlich festlegt. Im nächsten Schritt erfolgt die Abstimmung zwischen Dienstleister und Kunde, wobei offene Punkte geklärt und realistische Zielwerte verhandelt werden.

Nach der Einigung wird das SLA in die bestehende IT-Landschaft integriert, etwa durch den Einsatz geeigneter Monitoring- und Reporting-Tools, die eine transparente und automatisierte Erfassung der Serviceleistung ermöglichen. Die Einführung erfolgt idealerweise iterativ, beginnend mit Pilot-SLAs für zentrale Services. Dabei ist eine enge Abstimmung zwischen IT, Business und Rechtsabteilung essenziell. Abschließend ist eine kontinuierliche Überwachung und regelmäßige Anpassung des SLA notwendig, um die Einhaltung der Ziele sicherzustellen und auf veränderte Rahmenbedingungen flexibel reagieren zu können.

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Leonhard Hoffmann

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