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Treiberbasierte Planung

Mit zentralen Einflussfaktoren betriebswirtschaftliche Ergebnisse vorhersagen und steuern

Was ist eine treiberbasierte Planung und was sind die wichtigsten Treiber?

Die treiberbasierte Planung ist ein methodischer Ansatz, der finanzielle Zielgrößen wie Umsatz, Kosten oder Ergebnis aus zugrunde liegenden operativen Einflussfaktoren – sogenannten Treibern – herleitet. Im Gegensatz zur traditionellen Planung, die in der Regel vergangenheitsbasierte Werte linear fortschreibt (Bottom-up-Erhebungen), basiert die treiberbasierte Planung auf Ursache-Wirkungs-Beziehungen im Unternehmen. Treiber sind hierbei konkrete, quantifizierbare Größen, die direkt aus den Geschäftsprozessen stammen und die in starkem Maße die finanzielle Performance beeinflussen, beispielsweise:

  • Absatzmengen
  • Mitarbeiteranzahl
  • Maschinenlaufzeiten
  • Konversionsraten im Vertrieb
  • Werbeausgaben

Das Ziel der treiberbasierten Planung ist es, die finanzielle Planung stärker an der realen Geschäftstätigkeit auszurichten und dadurch eine höhere Planungsqualität zu erreichen. Diese Art der Planung macht deutlich, warum sich Zahlen verändern – nicht nur, dass sie sich verändern. Diese Methode ermöglicht eine agilere, schnellere und oft genauere Planung und hat insbesondere in Zeiten volatiler Märkte und digitaler Transformation stark an Bedeutung gewonnen.

Warum ist treiberbasierte Planung wichtig?

Die treiberbasierte Planung bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber herkömmlichen Planungsansätzen:

  • Transparenz: Durch die explizite Modellierung von Wirkzusammenhängen wird klar ersichtlich, wie Zahlen zustande kommen.
  • Nachvollziehbarkeit: Änderungen in operativen Annahmen führen direkt zu nachvollziehbaren Veränderungen in der Finanzplanung.
  • Reaktionsfähigkeit: Szenarien und Simulationen lassen sich schneller und strukturierter durchführen.
  • Effizienz: Automatisierte Berechnungen reduzieren manuelle Eingaben und steigern die Konsistenz.
  • Verbesserte Kommunikation: Die gemeinsame Sprache über operative und finanzielle Treiber erleichtert die Abstimmung zwischen verschiedenen Abteilungen.

Diese Vorteile machen die treiberbasierte Planung besonders attraktiv für Unternehmen, die in dynamischen Märkten agieren oder komplexe Geschäftsmodelle steuern müssen. Die treiberbasierte Planung führt hierbei zu einer verbesserten Entscheidungsgrundlage und einer stärkeren Ausrichtung der Planung an der Unternehmensstrategie.

Was macht eine treiberbasierte Planung aus und wie ermittelt man die Treiber?

Ein treiberbasiertes Planungsmodell besteht aus mehreren eng verknüpften Bausteinen:

  • Identifikation der Treiber: Im Zentrum steht die Frage, welche Faktoren zentrale Kennzahlen beeinflussen. Hier geht es um die Auswahl der wichtigsten operativen Größen, die einen echten Hebel auf das Ergebnis haben.
  • Modellierung der Zusammenhänge: Die Beziehungen zwischen Treibern und Zielgrößen sind mathematisch oder logisch korrekt und realitätsnah abzubilden.
  • Datenbasis: Die erforderlichen Treiberdaten müssen verfügbar, aktuell und belastbar sein – sowohl historisch als auch für die Zukunft (Forecasts).
  • Hierarchie- und Aggregationsfähigkeit: Die Modellierung muss auf unterschiedlichen Ebenen funktionieren – z. B. für Produkte, Regionen und Geschäftseinheiten.
  • Szenariotechnik: Die Fähigkeit, „Was-wäre-wenn“-Fragen zu beantworten, ist zentral. Wie verändert sich das Ergebnis, wenn sich ein Treiber verändert?

Worauf muss man bei der treiberbasierten Planung achten?

Trotz ihrer Vorteile ist die treiberbasierte Planung nicht trivial in der Umsetzung. Eine zentrale Herausforderung besteht in der Treiberdefinition: Wenn nicht klar ist, welche Größen wirklich entscheidend sind, wird das Modell beliebig oder irreführend. Darüber hinaus können lückenhafte oder inkonsistente Daten die Aussagekraft gefährden. Zudem führen zu detaillierte Modelle schnell zu einer Überfrachtung und erschweren das Verständnis. Außerdem gilt es, für ausreichende Nutzerakzeptanz zu sorgen: Wenn Beteiligte die Planungslogik nicht nachvollziehen können, wird das Modell in der Regel nicht genutzt. Unternehmen sollten zudem den Pflegeaufwand nicht unterschätzen: Treiber und Geschäftsprozesse ändern sich – das Modell ist regelmäßig zu aktualisieren. Vor diesem Hintergrund empfiehlt sich ein pragmatischer, iterativer Aufbau mit Fokus auf Verständlichkeit und Anpassbarkeit.

Wer profitiert von einer treiberbasierten Planung?

Am stärksten profitieren mittelgroße bis große Unternehmen mit einer komplexen Geschäftsstruktur und einer hohen Dynamik von der treiberbasierten Planung. Hier bietet die Reduktion der Planungsdetails auf Kerntreiber erhebliche Effizienzvorteile. Zudem spielt die Fähigkeit, flexibel auf veränderte Rahmenbedingungen reagieren zu können, besonders in Branchen mit stark volatilen Märkten eine entscheidende Rolle. Ebenso profitieren Dienstleistungsunternehmen, deren Ressourcenplanung stark von wenigen zentralen Inputgrößen abhängt.

Treiberbasierte Planung eignet sich darüber hinaus besonders für Unternehmensbereiche, in denen klare Kausalzusammenhänge zwischen operativen Aktivitäten und finanziellen Ergebnissen bestehen. Typische Einsatzgebiete sind neben der Finanzplanung auf Gesamtunternehmensebene das Vertriebscontrolling, die Produktionsplanung sowie das Personalcontrolling, die auf Basis der Treibermodelle ihre Kapazitäts- und Ressourcenplanung besser steuern können. Auch das Management, insbesondere die Geschäftsführung und Bereichsleiter, nutzt die gewonnenen Erkenntnisse, um fundierte strategische Entscheidungen zu treffen.

Wie wird treiberbasierte Planung umgesetzt und welche Anbieter eignen sich?

Die Einführung einer treiberbasierten Planung erfolgt idealerweise schrittweise und erfordert hierzu ein entsprechendes technologisches Fundament. Hierbei spielen die folgenden Schritte eine wesentliche Rolle:

  1. Definition der Planungsziele: Welche Steuerungsgrößen sollen beeinflusst werden?
  2. Treiberanalyse: Identifikation relevanter Einflussfaktoren und deren Datenquellen.
  3. Modellbildung: Aufbau der logischen und rechnerischen Verknüpfung zwischen Treibern und Zielgrößen.
  4. Test und Validierung: Vergleich mit historischen Ist-Werten zur Überprüfung der Modellgüte.
  5. Integration: Anbindung an bestehende Datenstrukturen, z. B. ERP- oder CRM-Systeme.
  6. Szenariomanagement: Ermöglichung schneller Anpassungen bei Änderungen in den Treiberwerten.

Hierzu gehören aus technologischer Sicht ein Planungswerkzeug, das flexible Rechenlogiken unterstützt sowie die Möglichkeit, Daten aus verschiedenen operativen Systemen zu integrieren. Hinzu kommen Funktionen für die Versionierung, Szenarioplanung und Benutzersteuerung. Darüber hinaus muss ein Tool zur Visualisierung zur Verfügung stehen, das die Treiberzusammenhänge und Wirkungen verständlich darstellt. pmOne setzt bei der treiberbasierten Planung unter anderem auf die Excelerweiterung und auf die cloudbasierte Planungslösung Planful.

Wie gelingt eine nachhaltige Einführung der treiberbasierten Planung?

Für eine erfolgreiche und dauerhafte Anwendung der treiberbasierten Planung sind eine ganze Reihe an Faktoren entscheidend:

  • Fokussierung auf die wesentlichen Treiber: Ein Modell mit wenigen, aber gut durchdachten Einflussgrößen ist oft effektiver als ein zu komplexes System.
  • Transparente Modelllogik: Rechenwege und Zusammenhänge müssen dokumentiert und für alle Beteiligten verständlich sein.
  • Verankerung im Unternehmen: Fachabteilungen sollten aktiv in die Entwicklung und Pflege des Modells eingebunden werden.
  • Technische Integration: Eine automatisierte Datenversorgung erhöht die Aktualität und Verlässlichkeit.
  • Anpassungsfähigkeit: Das Modell sollte flexibel genug sein, um auf Veränderungen im Geschäftsumfeld reagieren zu können.
  • Qualifizierte Anwender: Schulungen und Dokumentationen sichern die Akzeptanz und den langfristigen Einsatz.

Eine treiberbasierte Planung ist am wirksamsten, wenn sie nicht als technisches Projekt verstanden wird, sondern als kontinuierlicher Prozess zur Verbesserung der Steuerungsfähigkeit eines Unternehmens.

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Ihr Ansprechpartner

Frank Schmidt

Director CPM Consulting D-A-CH

pmOne Group
Burchardstraße 14
20095 Hamburg

 kontakt-cpm@pmone.com

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